Sven Seeger – PERFORMANCETANZ

Warum ist eine Region bzw. eine Stadt beliebt. Was macht sie für die Menschen aktraktiv bzw. unaktraktiv.
Berlin - die Stadt, die vor einer Dekade diesbezüglich eher auf der Abwärtsskala gewesen ist, erfreut sich derzeitig einer euphorischen Beliebtheit. It’s so Berlin.
Die Stadt lebt von ihrem Mythos. Ihre zwiespältige Geschichte eignet sich grandios für die Vermarktung der ganz besonderen Art. Dieser Hype ist u.a. auch ökonomisch begründet. Berlin ist billig und daher einer der beliebtesten Spielplätze für wahnsinnige Investoren und deren Spekulationen.

Das hat seine Konsequenzen und die innenstädtischen Bezirke sind bestes Beispiel für den demographischen Wandel.

Ortswechsel bringt Positives mit sich....
Ein nicht gewollter Ortswechsel bedeutet für die Betroffenen aber eher das Gegenteil: Umbruch und erzwungene Mobilität für den Einzelnen.
Für derartige Folgen und Umbrüche wollen wir mit verschiedenen Ansätzen des zeitgenössischen Performance-Tanz und anderen Mix Styles des Tanzes eine Körpersprache finden: Eine Bestandsrecherche physischer Zustände, die assoziativ auf den Wandel eingehen. Ein aktionistischer Tanz der Verausgabung, Orientierungslosigkeit und Panik. Dazu die Suche nach Ruhe und Glückserfüllung - die Oase des ganzkörperlichen Wohlergehens. Dazu unsere Kartonstadt, die mit uns den Wandel erlebt und sich schnell umgestalten lässt.

Wir, mitten drin, nehmen Platz in unserer Kartonstadt. Die ist flexibel und lässt sich auch schnell mal wieder umbauen.

Sven Seeger studierte Tanz an der Ballett Rambert School London (Diplom für Bühnentanz 1992) und als Gast an der Folkwang Schule Essen.
Es folgten Engagements mit der Ismael Ivo Company am Deutschen Nationaltheater Weimar (Choreographien von Johann Kresnik, Gerald Thomas, Lothar Baumgarten und George Tabori) sowie am Städtischen Theater Chemnitz / Choreographische Leitung: Herrmann Rudolph.
Seine Choreographien sind zu sehen gewesen u.a. im Dock 11 Berlin, Sophiensäle Berlin, Dance Kiosk Hamburg, Kampnagel K3 Hamburg, Schwere Reiter München, Rote Fabrik Zürich, Kulturstadt Weimar 99 und anderen.
Seit 2000 realisiert Sven Seeger Workshops, Projekte und Choreographien unterschiedlichster Couleur und thematischer Ausrichtung in Kooperation mit Jugendkulturzentren und Ausbildungsinstitutionen (u.a. Schlesische27, Pumpe Berlin, Klubszene Berlin, C.C.J.F. Brüssel, TJC Wittenberg und Wannsee Forum Berlin).