MAXIM GORKI THEATER BERLIN

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DAS MAXIM GORKI THEATER BERLIN nahe Unter den Linden gleich hinter der Neuen Wache gelegen, wurde 1825-1827 auf Anregung Carl Friedrich Zelters von Carl Theodor Ottmer nach Entwürfen Karl Friedrich Schinkels als Konzertsaal für die Berliner Singakademie errichtet. Erst nach dem zweiten Weltkrieg, unter den kulturpolitischen Vorzeichen der Nachkriegszeit, wurde mit der Wiedereröffnung ein Sprechtheater ins Leben gerufen, das 1952 programmatisch mit dem Namen Maxim Gorki versehen, Gegenwartstheater repräsentieren sollte. Im Laufe seiner Geschichte hat das Maxim Gorki Theater dies auf sehr unterschiedliche Weise immer getan.

Im Spielplan der ersten Jahre unter Intendant Maxim Valentin (1952-1968) bestimmten Texte des russischen und sowjetischen Realismus den Spielplan, der auch den Versuch unternahm, die Gegenwart der späten Aufbaujahre u. a. mit Uraufführungen von Heiner Müllers „Die Korrektur“ und Alfred Matusches „Nacktes Gras“ zu begleiten. Albert Hetterle (1968-1995), der zweite Intendant des Hauses, das er bis über die politische Wendezeit von 1989 hinaus leitete, machte das Maxim Gorki Theater zu einer Bühne, die zunehmend für die kritische Auseinandersetzung mit der Gegenwart und ihren politische Amplituden stand. Hervorragende Regisseure fanden hier ihr künstlerisches Zuhause, wie u. a. Thomas Langhoff, dessen legendäre Inszenierungen von Tschechows „Drei Schwestern“ und Volker Brauns „Die Überganggesellschaft“ zu wichtigen kulturpolitischen Ereignissen und Reibungspunkten der späten 80er Jahren wurden. Mit der Intendanz von Bernd Wilms (1995-2001) behauptete sich das Gorki Theater als kleines, aber höchst vitales Haus, das sich mit Aufführungen wie „Der Hauptmann von Köpenick“ oder „Berlin Alexanderplatz“ klar positionierte. Volker Hesse gelang es, in der Zeit seiner Intendanz (2001-2006) mit brisanten Stückentwicklungen zu unmittelbar die Gegenwart und Berlin betreffenden Themen, wie „Bankenstück“ von Lutz Hübner und „Der Kick“ von Andres Veiel und Gesine Schmidt ästhetische und politisch interessante Kontroversen auszulösen

Der Regisseur und Theaterautor Armin Petras ist seit der Spielzeit 2006/2007 Intendant des Maxim Gorki Theaters Berlin. Das Bekenntnis zur Tradition des Ensemble- und Autorentheaters, die Kontinuität in der Entwicklung von und Zusammenarbeit mit Schauspielern, u. a. Hilke Altefrohne, Fritzi Haberlandt, Robert Kuchenbuch, Peter Kurth, Peter Moltzen und regelmäßig am Maxim Gorki Theater inszenierende Regisseure, u. a. Hausregisseur Jan Bosse und Tilmann Köhler, prägen die neue Ära des kleinsten Schauspielhauses in der Mitte Berlins. Zeitgenössische Inszenierungen der klassischen Dramatik und der klassischen Moderne des 19. und 20. Jahrhunderts sowie Stoffe aus Berlin und Brandenburg bestimmen den Spielplan der großen Bühne. Die Studiobühne des Maxim Gorki Theaters Berlin ist in zeitlich groß angelegten thematischen Blöcken immer wieder ein Ort der künstlerischen und politischen Diskussion und der regelmäßigen Zusammenarbeit mit lebenden Autoren und internationalen Gästen. Zahlreiche Ur- und Erstaufführungen, Lesungen, Performances und Diskussionen machen sie zu einer Werkstatt für neue Formate und Spielebenen der Begegnung von Kunst, Politik und Wissenschaft.