Workshop 1 
I HEARD IT THROUGH THE BASSLINE
Textwerkstatt
Leitung: Jörg Albrecht, Autor

I HEARD IT THROUGH THE BASSLINE Wie kann man Rhythmen im Text anlegen, mit ihnen spielen? Was gibt es für Werkzeuge und Tricks dafür?
Ob ein schneller verbaler Schlagabtausch, ein in die Länge gedehnter Monolog, ob viele Pausen zwischen den Worten, oder ob Tanzschritt und Sprache sich abwechseln – über den reinen Inhalt hinaus geht der Rhythmus in den Körper des Zuschauers ein. Oft verbinden sich emotionale Erlebnisse mit bestimmten Songs und deren Text und Tempo. Bringt euren Lieblingssong mit! Wir nutzen die Musik, ihren Beat, ihre Harmonien und Disharmonien, die Erinnerungen und Gefühle, die sich damit verbinden, um kurze Szenen zu schreiben. Dabei geht es um ganz unterschiedliche Arten, Rhythmus einzusetzen. Zum Beispiel können wir so Figuren mit Leben füllen, wir können Inhalte über eine ganze Szene ausbreiten oder in wenigen Sätzen erzählen, wir können verschiedene Welten und Sprachen aufeinanderprallen lassen. In jedem Fall können wir die Realität, wie wir sie kennen, beschleunigen, entzerren, überspitzen, remixen, crashen lassen. Hear it through the bassline!

Wenn Jörg Albrecht schreibt, wühlt er sich zunächst durch einen großen Berg aus Material. Das können Filme sein oder Fernsehserien, Interviews, Romane, Theorie, aber auch sehr viele Songs. Diese haben ihre eigene Sprache, ihre eigene Musik. Daraus nimmt Sich Jörg Albrecht alles, was er klug, witzig, berührend findet, heraus. Und dann geht die rhythmische Arbeit los: Er schneidet diese Schnipsel aneinander. Dabei ist der Wechsel von schnell und langsam, der Wechsel zwischen einzelnen Themen oder Figuren wichtig. Es geht weniger darum, eine Geschichte von A bis Z zu erzählen; eher verbinden sich im Text viele unterschiedliche Teile von Wirklichkeit – unter anderem über Rhythmus. Musik und Text gehören für Jörg Albrecht zusammen: Sie lassen den Bühnenraum größer erscheinen als er ist. 

Jörg Albrecht, geboren 1981 in Bonn, lebt in Berlin. Er ist Autor intermedialer Serien und Romane: DREI HERZEN (2006) und STERNSTAUB, GOLDFUNK, SILBERSTREIF (2008, beide Wallstein Verlag) und das Hörspiel MOON TELE VISION (mit Matthias Grübel, 2009, intermedium records). 2012 kommt ein drittes Buch über Werwölfe und Kreativwirtschaft heraus. Theaterstücke hat er u.a. am Maxim Gorki Theater Berlin, Schauspielhaus Wien und an den Münchner Kammerspielen realisiert. mit copy & waste, seinem Theaterkollektiv, erforscht er die Architektur von Städten und Fiktionen.
Mehr Infos unter fotofixautomat.de .